Geschichte des Kurwesens
Die Badekur helft den Menschen, eine vollwertige Lebensqualität zu erreichen.

Die nutzbaren Naturheilquellen sind nicht ganz gleichmäßig auf der ganzen Welt verteilt. Die Kur - so, wie sie von den Kuranstalten in der Tschechischen Republik angeboten wird, wo auch eine ärztliche Pflege unmittelbar mit der Kur verbunden ist - ist überwiegend eine europäische Angelegenheit geblieben. Die Tradition der Kur in den tschechischen und mährischen Ländern ist zwar wesentlich jünger als in Südeuropa und in den Ländern des Mittelmeergebietes, allerdings trotzdem hat unsere Kur einen außergewöhnlichen Weltruf gewonnen und dies nicht nur im europäischen Bewusstsein.
Die ersten wichtigeren Kurorte auf dem Gebiet der Tschechischen Republik entstehen seit dem 14. Jahrhundert. Eine riesige Entwicklung der Kurorte kam dann im 19. Jahrhundert, das im Zusammenhang mit den bedeutenden Kurbädern oft als „das Goldene Zeitalter" der Kur bezeichnet wird. In der Gegenwart gibt es in der Tschechischen Republik mehr als 30 Kurorte mit dem Status „Heilbad".
Die Mineralwässer des Böhmischen Massivs (Böhmisches Hochland) sind fast immer Kohlensäurewässer, sog. Sauerbrunnen. In Karlsbad sind diese darüber hinaus überwiegend als Thermalwässer (d.h. Wässer mit einer Temperatur über 20 °C); ihre Temperaturen erreichen hier über 73 °C.
Das westböhmische Kurgebiet zählt als Gebiet mit der größten Konzentration an Kurorten in der Tschechischen Republik; es erstreckt sich meistens auf dem Gebiet der Region Karlsbad. Es befinden sich hier fünf wichtige Kurzentren: Karlovy Vary (Karlsbad), Mariánské Lázně (Marienbad), Františkovy Lázně (Franzensbad), Jáchymov (Sankt Joachimsthal) und Lázně Kynžvart (Bad Königswart).

In alten längst vergangenen Zeiten wurde das Wasser bereits auch als ein Mittel zur Körperreinigung, sowie als angenehmer Zeitvertreib und Verjüngung verwendet. Die ersten Wannen für Bäder in Europa erschienen auf Kreta; die ersten Badezimmer kennt man aus dem alten Rom. In diesen Gebieten können auch die Wurzeln der Kur gefunden werden, die später weiter nach Nordeuropa sowie auch nach Böhmen getragen wurde. Die ursprünglichen Heilprozeduren waren hier meistens sehr drastisch. Anfangs handelte es sich ausschließlich um Bäder. Bereits seit dem 14. Jahrhundert wurden übermäßige Bäder im warmen Mineralwasser durchgeführt, die oft 10-12 Stunden dauerten. All dies verursachte Risse auf der Haut, was zur Ausschwemmung der Krankheit aus dem Körper führen sollte. Seit dem 16. Jahrhundert empfahlen die Ärzte ebenfalls das Trinken des Mineralwassers. Die Periode von lang andauernden Bädern wurde durch ein anderes quantitatives Extrem ersetzt - heroisches Trinken ungewöhnlich großer Mengen Mineralwasser. Das alles erreichte den Höhepunkt im 18. Jahrhundert, als einige Patienten sogar 60 Tassen täglich tranken, was 6-8 Liter Wasser entsprach; dieses rief durch seinen Gehalt an Glaubersalz Durchfälle hervor und demzufolge sollte der kranke Organismus gereinigt werden.
Zur schlagartigen Entwicklung der Kur auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse und langjähriger Erfahrungen kam es im 19. Jahrhundert. Viele damalige Applikationen fanden ihre Anwendung auch in der gegenwärtigen modernen Kur. Die heutigen Kurbesucher und Patienten brauchen vor den rauen und erschöpfenden Behandlungsmethoden, welche in der uralten Vergangenheit verwendet wurden, keine Angst mehr zu haben. Das heutige Niveau der Kur in der Tschechischen Republik gehört zu den höchsten weltweit. Es entwickelte sich aufgrund der langjährigen Erfahrungen sowie wissenschaftlichen Methoden und wird von führenden Fachleuten im Bereich Kurmedizin, von hoch qualifizierten Ärzten - Balneologen sowie von hoch qualifiziertem Gesundheitspersonal angewendet.